Popcorn in Zagreb

⚽️ NK Lokomotiva Zagreb – NK Osijek 2:1
🏆 HNL
🏟 Kranjčevićeva
🥁 ca. 2.000 Zuschauer

Spieltag Zwei in der 1. HNL, der ersten kroatischen Liga. Die 36 Spiele setzen sich aus je vier Paarungen aller Mannschaften in der zehn Mannschaft fassenden Liga zusammen. Nur einmal in den vergangenen 17 Jahren gelang es einer Mannschaft die Dominanz des Serienmeisters Dinamo Zagreb zu unterbrechen. 2017 konnte der HNK Rijeka aus dem Norden des Landes die Meisterschaft mit knappen zwei Punkten Vorsprung für sich entscheiden.

Das Stadion Kranjčevićeva ist die reinste Bruchbude. An den vergammelten Kassenhäuschen gibt es nur Karten in Form einer Art Kassenbon gegen Cash – fünf Minuten für Taube Nüsse angestanden. Also fix einen Automaten gesucht und kurz vor Anpfiff wieder angestanden. Dummerweise kann die Dame nun auf den Schein nicht rausgeben und wir müssen nochmal kurz warten. Kurze Erinnerung, das ist die erste Liga in dem Land des aktuellen Vizeweltmeisters (!).

Geschätzte 2000 Besucher haben sich an diesem Sonntagabend größtenteils auf die Haupttribühne verlaufen. Support gibt es nur von den ca. 40 mitgereisten Gästen auf der Gegengraden. Die fangen damit allerdings erst nach einer Viertel Stunde an. Passend dazu fällt nach einem Abspielfehler das 0:1. 

Das Spiel gibt in der Folge nicht viel her. Gästekeeper Ivica Ivušić fischt zwei Fernschüsse zweimal Youtube würdig aus dem Winkel. Kurz vor der Pause vergibt die Heimmannschaft den mittlerweile fälligen Ausgleich, somit geht es mit dem einen Tor in die Pause. 

Zeit was Neues auszuprobieren, denn das kulinarische Angebot gibt nur Popcorn her. Popcorn. Beim Fußball. Stilvoll serviert auf einer Art Campingtisch, für das man inklusive Bier ungefähr die gesamte Halbzeit an Wartezeit einplanen muss. Auf der Suche nach den sanitären Anlagen kann man kurzerhand in der Schiri-Kabine landen. Nach der dortigen Menge an Coca Cola sieht der Deniz-Aytekin Klon allerdings gar nicht aus. 

Kurz nach Wiederanpfiff lupft Ivan Fiolić gekonnt ins Netz, das 0:2 zählt allerdings nicht wegen Abseits. Das Spiel plätschert nun dahin. Die Heimmannschaft schafft es dann tatsächlich noch das Spiel zu drehen. Der Ausgleich fällt nach einer Ecke per Kopf, kurz darauf führt eine gut ausgespielte Kombi zur 2:1 Führung. Die große Euphorie bleibt trotzdem aus an diesem Sonntag Abend. Am euphorischten geben sich noch die Kameraden auf dem Balkon gegenüber dem Stadion, die vermutlich ganz unabhängig vom Spielausgang einen feinen Abend gehabt haben.

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